Zwischen 2018 und 2022 hatte ich die besondere Aufgabe, die Bildungseinrichtung Villingen-Schwenningen der DRK Landesschule Baden-Württemberg aufzubauen und als Berufsschule zu etablieren. Mit einer umfassenden Standortanalyse, der Einrichtung moderner Lernumgebungen und der Einführung vielfältiger Ausbildungs- und Fortbildungsformate wurde dieses Projekt zu einer modernen Berufsschule der Region. Neben der ersten Notfallsanitäterklasse wurden zahlreiche weitere Bildungsangebote erfolgreich etabliert.
Hintergrund und Ziele:
Die Gründung der Bildungseinrichtung Villingen-Schwenningen war eine strategische Entscheidung, um dem wachsenden Bedarf an Ausbildungsplätzen und Fortbildungsangeboten im Rettungsdienst gerecht zu werden. Ziele des Projekts waren:
- Aufbau einer modernen Bildungseinrichtung mit einer breiten Angebotspalette.
- Sicherstellung einer bedarfsgerechten und nachhaltigen Planung durch eine umfassende Standortanalyse.
- Etablierung eines Lehr- und Lernkonzepts, das praxisorientiertes Lernen und moderne Didaktik miteinander verbindet.
- Einführung und Durchführung spezifischer Bildungsangebote für haupt- und ehrenamtliche Strukturen des DRK, sowie für und mit weiteren Kooperationspartnern (insbesondere Schwarzwald-Baar-Klinikum, Artmed St. Josefskrankenhaus Freiburg)
Projektumsetzung:
Eröffnungsfeier des neuen Standortes
in Villingen-Schwenningen
Das Projekt wurde in mehreren Phasen umgesetzt:
1. Standortanalyse (2015):
- Untersuchung der regionalen Anforderungen an Rettungsdienstausbildung und Bildungsbedarfe.
- Analyse von Infrastruktur, regionalen Partnern und potenziellen Kooperationsmöglichkeiten.
- Bewertung der räumlichen Gegebenheiten und Erstellung eines Konzepts für die Standortentwicklung.
2. Aufbau der Bildungseinrichtung (2018):
- Planung und Umsetzung der räumlichen Gestaltung, einschließlich moderner Lehr- und Lernumgebungen sowie praxisorientierter Schulräume.
- Mitwirkung bei der Beschaffung und der Ausstattung der Räumlichkeiten mit zeitgemäßer Technik und Materialien für modernen Unterricht und simulationsbasiertes Lernen.
- Einrichtung eines Simulationsraumes zur praxisnahen Ausbildung, insbesondere für Szenarien in Pädiatrie, Anästhesie und anderen komplexen Bereichen.
3. Etablierung vielfältiger Bildungsangebote:
- Notfallsanitäterausbildung: Start der ersten Klasse im Herbst 2018 und Aufbau eines stabilen Ausbildungsbetriebs, sowie dem Aufbau eines professionellen Lehrteams am Standort.
- Fortbildungsformate: Einführung von 30-stündigen Fortbildungen für Rettungsdienstpersonal zweier regionaler DRK Verbände, um die kontinuierliche Weiterbildung sicherzustellen.
- Ausbildung von Rettungssanitätern und Rettungshelfern: Entwicklung eines Programms, das die hohe Nachfrage nach qualifiziertem Rettungsdienstpersonal deckt.
- Simulation Pädiatrie und Anästhesie: Entwicklung und Integration simulationsbasierter Trainings, um Handlungssicherheit in seltenen und kritischen Situationen zu fördern.
- Notarztkurs Villingen-Schwenningen: Organisation und Durchführung des 80-stündigen Kurses in Zusammenarbeit mit dem Schwarzwald-Baar Klinikum.
- NA-SIM 25 Villingen-Schwenningen: Einführung dieses speziellen simulationsbasierten Fortbildungsformats zur Ausbildung von Notärztinnen.
- Kurse für ehrenamtliche Strukturen: Aufbau von Schulungen für die ehrenamtlichen Kräfte des DRK, um deren Kompetenzen zu stärken (insbesondere Rettungssanitäterkurse).
Sicherung der Qualität:
- Mitwirkung bei der Einführung eines Qualitätsmanagementsystems zur Sicherstellung eines reibungslosen Schulbetriebs.
- Aufbau von Kooperationen mit regionalen Rettungsdiensten und Kliniken zur Ergänzung der theoretischen Ausbildung durch praktische Erfahrungen.
Ergebnisse und Erfolge:
- Erfolgreiche Etablierung der Bildungseinrichtung: Die Schule hat sich als zentraler Bildungsstandort für die Rettungsdienstausbildung in der Region etabliert.
- Vielfältige Bildungsangebote: Die Bildungseinrichtung bietet ein breites Spektrum an Ausbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten, die sowohl haupt- als auch ehrenamtliche Kräfte abdecken.
- Moderne Infrastruktur: Die Bildungseinrichtung verfügt über ein hochmodernes Simulationszentrum, das realitätsnahe Trainings für verschiedene Szenarien ermöglicht.
- Nachhaltige Vernetzung: Durch die enge Zusammenarbeit mit regionalen Rettungsdiensten und Kliniken wurde die Verbindung zwischen Theorie und Praxis nachhaltig gestärkt.
Besondere Merkmale des Projekts:
- Praxisorientierung: Die räumliche und didaktische Gestaltung der Bildungseinrichtung fokussiert auf praxisnahes und kompetenzorientiertes Lernen.
- Innovative Lehrmethoden: Simulationsbasiertes Lernen wurde frühzeitig als Kernbestandteil der Ausbildung integriert.
- Vielfalt der Formate: Das Angebot reicht von der Notfallsanitäterausbildung über simulationsbasierte Fortbildungen bis hin zu spezifischen Schulungen für ehrenamtliche Strukturen und der Notarztausbildung.
Fazit:
Der Aufbau und die Etablierung der Bildungseinrichtung Villingen-Schwenningen der DRK Landesschule Baden-Württemberg war ein umfassendes Schulentwicklungsprojekt, das eine moderne Infrastruktur mit einem breiten Angebot an Bildungsformaten verbindet. Es war eine besondere Herausforderung und Freude, diesen Standort durch eine umfassende Planung, die Einführung moderner Lernmethoden und die Umsetzung vielfältiger Kurse nachhaltig aufzubauen. Die Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen der anderen Standorte und unserem Lehrteam in Villingen-Schwenningen, erfolgreich an den Start zu gehen.
Links und weiterführende Informationen:
https://www.drk-ls.de/die-landesschule/bildungseinrichtungen/villingen-schwenningen.html